Inhalt
1. Der große Widerspruch zwischen Ankündigung und Wirklichkeit
Die Koalition spricht im Vertrag davon, die strukturellen Rahmenbedingungen für Unternehmen zu verbessern und dabei unter anderem „Bürokratie umfassend zurückzubauen“. Auch ist von einem „funktionierenden, handlungsfähigen Staat“ die Rede, der „digitaler und effizienter“ arbeiten soll.
Widerspruch: Gleichzeitig werden in anderen Teilen des Vertrags neue Ministerien angekündigt, neue Programme aufgesetzt und ein neues Fördercontrolling geschaffen. Jedes zusätzliche Ressort, jedes neue Förderinstrument bedeutet mehr Koordination, mehr Verwaltung, mehr Berichtspflichten. Diese Dynamik widerspricht dem erklärten Ziel des Bürokratieabbaus fundamental.
2. Alte Versprechen in neuem Gewand
Es ist nicht das erste Mal, dass CDU und SPD Bürokratieabbau versprechen. Schon seit den 1990er-Jahren war dieses Thema Teil unzähliger Regierungsprogramme – und dennoch ist der deutsche Staat heute bürokratischer denn je.
Die Einführung eines „One-in-two-out“-Prinzips, von Bürokratieportalen und Praxischecks klingt wie aus alten Reformkatalogen recycelt. Die entscheidende Frage bleibt unbeantwortet: Warum sollten ausgerechnet diejenigen, die das System über Jahrzehnte mit aufgebaut haben, nun plötzlich zum glaubwürdigen Architekten seines Rückbaus werden?
Liberal-konservativ betrachtet: Das ist politisches Schattenboxen – der Wille zur Reform wird vorgetäuscht, ohne das System wirklich anzutasten.
Ein konkretes Beispiel: Das Lieferkettengesetz im Koalitionsvertrag – ein kritischer Blick hinter die Kulisse
Im Koalitionsvertrag 2025 heißt es zum Thema Lieferketten:
„Wir wollen das nationale Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz auf das Maß der EU-Richtlinie zurückführen und keine zusätzlichen Berichtspflichten erhalten.“【KoaV 2025, S. 78】
Diese Formulierung wird von politischen Vertretern als „Abschaffung“ oder „massive Entlastung der Wirtschaft“ kommuniziert. Doch ein genauer Blick zeigt: Hier wird ein Bürokratieabbau suggeriert, der in Wirklichkeit keiner ist.
1. Es wird nichts abgeschafft – sondern lediglich „zurückgeführt“
Das nationale Lieferkettengesetz bleibt grundsätzlich bestehen. Es wird lediglich „an die EU-Richtlinie angepasst“. Das bedeutet:
- Kein Wegfall der Sorgfaltspflichten
- Keine vollständige Entlastung für mittelständische Unternehmen
- Kein Ende der Dokumentations- und Prüfpflichten
Statt nationaler Übererfüllung („Gold Plating“) wird nun der EU-weite Mindeststandard zur neuen Maximalregel. Bürokratie wird nicht beseitigt – sondern europäisch vereinheitlicht.
2. Die EU-Lieferkettenrichtlinie selbst ist hochkomplex
Die EU-Richtlinie zur Corporate Sustainability Due Diligence (CSDDD), auf die sich der Koalitionsvertrag bezieht, umfasst:
- Eine weitreichende Haftung für Menschenrechts- und Umweltverstöße entlang der gesamten Wertschöpfungskette
- Die Pflicht zu Risikoanalysen, Abhilfemaßnahmen, Präventionsstrategien
- Umfangreiche Berichts- und Nachweispflichten, auch für mittelgroße Unternehmen
Dass die Bundesregierung dieses neue System übernimmt, bedeutet nicht Entlastung, sondern eine andere Form des Regelungsdrucks – mit vergleichbarer Komplexität, aber unter Brüsseler Flagge.
3. Kein Rückbau, sondern Rebranding
Die Rückführung des nationalen Rechts auf EU-Niveau ist kein Rückbau, sondern ein Etikettenwechsel. Unternehmen müssen weiterhin:
- Lieferanten dokumentieren
- Risiken bewerten
- Berichte vorlegen
- Rechtsfolgen bei Verstößen fürchten
Ob die Vorschriften aus Berlin oder Brüssel kommen, spielt für die betroffenen Unternehmen keine Rolle. Die Bürokratielast bleibt bestehen.
4. Neue Unsicherheiten statt klare Entlastung
Durch die Rückführung auf die EU-Ebene entsteht ein neues Problem:
Doppelstrukturen und rechtliche Unsicherheiten, etwa bei der Auslegung, dem Umsetzungszeitraum oder den Berichtsformaten.
Nationale Gesetze müssen angepasst, Unternehmensprozesse umgestellt werden. Das erzeugt zusätzlichen Aufwand – nicht weniger.
5. Politische Kommunikation verschleiert die Realität
In politischen Statements wird die Rückführung als „Abschaffung“ verkauft.
Tatsächlich aber:
- Bleibt der regulatorische Kern unangetastet
- Werden Unternehmen weiter belastet
- Gibt es keinerlei Pläne, das Thema inhaltlich grundlegend neu zu denken (z. B. durch Vertrauenslösungen, Haftungsfreistellungen, KMU-Ausnahmen)
Das ist klassische Scheinpolitik – Überschrift und Wirklichkeit gehen diametral auseinander.
Fazit: Kein Abbau, sondern Umverlagerung der Regulierung
Der Umgang mit dem Lieferkettengesetz im Koalitionsvertrag ist ein Paradebeispiel für einen Scheinabbau:
- Bürokratie wird nicht abgeschafft, sondern nur verschoben
- Unternehmen bleibt die volle Last der Dokumentationspflichten
- Die öffentliche Kommunikation suggeriert eine Entlastung, die es real nicht gibt
Was ein echter Bürokratieabbau beim Lieferkettengesetz bedeuten würde:
Ein glaubwürdiger Schritt wäre:
- Komplette Abschaffung der nationalen Regelung ohne EU-Übernahme
- Opt-out für mittelständische Unternehmen
- Vertrauensbasierte Compliance statt Kontrollbürokratie
- Verzicht auf zivilrechtliche Haftung für Lieferkettenverstöße
- Eigenverantwortung der Wirtschaft statt staatlich angeordneter Tiefenprüfung
Nur so würde aus einem Scheinabbau ein echter struktureller Abbau – im Sinne von wirtschaftlicher Freiheit, Verhältnismäßigkeit und Standortattraktivität.
3. Technokratische Symptome statt strukturelle Ursachen
Der Vertrag kündigt ein ganzes Bündel an Einzelmaßnahmen an:
- Einführung von Bagatellgrenzen
- digitale „One-Stop-Shops“
- digitale Fachkräfteagentur
- Einführung eines Fördercontrollings
Doch all diese Maßnahmen bleiben im Symptommanagement. Es wird digitalisiert, geschichtet, umstrukturiert – aber nicht gestrichen. Die Ursachen für überbordende Bürokratie liegen in zu viel Regulierung, zu vielen Zuständigkeiten und mangelndem Vertrauen in Bürger und Unternehmer – dazu schweigt der Koalitionsvertrag.
4. Bürokratieabbau durch neue Institutionen?
Besonders widersprüchlich ist die gleichzeitige Ankündigung, neue staatliche Strukturen zu schaffen – etwa mit der „Work-and-stay-Agentur“, einer neuen Sozialstaatskommission oder der Aufwertung des Kanzleramts als Koordinationsstelle.
Jede neue Institution ist neue Bürokratie. Wer Bürokratie durch mehr Bürokratie abbauen will, führt das eigene Ziel ad absurdum.
5. Keine messbaren Ziele, keine politische Verbindlichkeit
Im gesamten Text finden sich keine konkreten Ziele. Wie viele Vorschriften sollen gestrichen werden? Welche Behörden abgeschafft? Welche Berichtspflichten entfallen? Fehlanzeige. Alles bleibt vage, unverbindlich und politisch folgenlos.
Fazit: Ohne Zielzahlen, Deadlines und politische Verantwortlichkeit bleibt jede Bürokratieabbau-Initiative ein Luftschloss. Es fehlt der Mut, konkrete Regeln abzuschaffen oder Gesetzgebungsverfahren tatsächlich zu stoppen.
Was Bündnis Deutschland stattdessen fordert
Bündnis Deutschland vertritt einen grundlegend anderen Ansatz:
1. Bürokratieabbau als Staatsziel
Wir fordern, Bürokratieabbau als eigenständiges Staatsziel in das Grundgesetz aufzunehmen – mit messbaren Vorgaben, Prüfpflichten und parlamentarischer Kontrolle.
2. Ein echtes „One-in-two-out“-Gesetz
Für jede neue Regelung müssen zwei bestehende gestrichen werden – verbindlich, nicht als Option. Dieses Prinzip muss durch ein unabhängiges Bürokratieparlament kontrolliert werden.
3. Abschaffung von Behörden statt Umstrukturierung
Statt neue Koordinierungsstellen zu gründen, fordern wir die konsequente Zusammenlegung und Abschaffung überlappender Zuständigkeiten – sowohl auf Bundes- als auch auf Landesebene.
4. Volle Digitalisierung mit Regelderegulierung
Digitalisierung darf kein Feigenblatt sein. Jeder digitalisierte Prozess muss mit einer Prüfung der Abschaffbarkeit der zugehörigen Vorschrift verbunden sein. Ziel: Halbierung des Meldeaufwands für Unternehmen binnen 24 Monaten.
5. Vertrauensprinzip statt Misstrauenskultur
Wir wollen ein echtes Umdenken im Verhältnis von Staat zu Bürgern und Unternehmen: Vom kontrollierenden zum unterstützenden Staat. Nachweise nur bei begründetem Verdacht, automatische Genehmigungen bei Fristüberschreitung („Genehmigungsfiktion“).
6. Stopp neuer Ministerien
Die Gründung neuer Ministerien und Behörden lehnen wir ab. Wir stehen für einen schlanken, effizienten Staat, der sich auf seine Kernaufgaben konzentriert.
Konkrete Ansatzpunkte für einen Bürokratieabbau in Deutschland – sog. Quick-Wins:
🔎 1. Verwaltungsstrukturen auf Bundes-, Länder- und Kommunalebene entschlacken
Problem:
Deutschland leistet sich eine dreifach gestaffelte Verwaltung mit oft redundanten Strukturen. Dies führt zu erheblichen Kosten durch Abstimmung, Personal und IT-Doppelstrukturen.
Reformvorschläge:
- Zusammenlegung von Fachbehörden mit identischer Aufgabenstellung.
- Zentralisierung von Verwaltungsleistungen auf digitalen Plattformen.
- Abschaffung von Landesministerien mit rein ausführenden Aufgaben.
EinsparpotenzialLaut ifo Institut entgehen Deutschland durch überbordende Bürokratie jährlich bis zu 146 Milliarden Euro an Wirtschaftsleistung.
IHK München+4Industrie- und Handelskammer+4Startseite+4
📋 2. Subventions- und Förderbürokratie abbauen
Problem:
Über 2.000 Förderprogramme existieren allein auf Bundes- und Länderebene – oft mit Überschneidungen und enormem bürokratischem Aufwand.
Reformvorschläge:
- Zusammenlegung von Programmen mit identischer Zielrichtung.
- Umstellung auf pauschale Förderung statt Einzelfallprüfung.
- Digitaler Fördercheck: maximal 1 Antrag, 1 Plattform, 1 Ansprechpartner.
Einsparpotenzial:
Eine effizientere Umsetzung der Energiewende könnte Deutschland bis 2035 mehr als 300 Milliarden Euro sparen. Amprion verbindet+5ProPlanta+5BDI+5
🏢 3. Personalaufblähung in Behörden stoppen – Beamtenapparat schlanker machen
Problem:
Der öffentliche Dienst wächst schneller als die Bevölkerung. Seit 2015 ist die Zahl der Staatsdiener um über 500.000 gestiegen.
Reformvorschläge:
- Stopp von Neueinstellungen in nicht sicherheitsrelevanten Bereichen.
- Abbau durch Altersfluktuation ohne Nachbesetzung.
- Digitalisierung konsequent nutzen, um Routineaufgaben zu automatisieren.
Einsparpotenzial:
Der Nationale Normenkontrollrat (NKR) schätzt die jährlichen gesamtwirtschaftlichen Bürokratiekosten der deutschen Wirtschaft auf 65 Milliarden Euro. DIE WELT+6DIHK+6Das Managerblatt+6
🏛 4. Regulierungsdichte in Mittelstand und Handwerk radikal senken
Problem:
Besonders kleine Unternehmen leiden unter Meldepflichten, Formularen, Genehmigungsauflagen etc. Laut DIHK-Studie wenden Betriebe bis zu 15 % ihrer Ressourcen auf, um Behördenpflichten zu erfüllen.
Reformvorschläge:
- Einführung von Bagatellgrenzen: keine Berichtspflicht bei geringen Umsatz- oder Personalzahlen.
- Einführung einer Bürokratiepauschale statt Einzelmeldung.
- Genehmigungsfiktion: Wenn Behörde nicht reagiert, gilt Antrag nach 30 Tagen als genehmigt.
Einsparpotenzial:
Die Bürokratiekosten für Unternehmen in Deutschland belaufen sich jährlich auf 67 Milliarden Euro. DIHK Verlag+5Aktuelle Nachrichten | BILD.de+5DIHK+5
⚖️ 5. Verfahrensbeschleunigung bei Bau, Planung und Umweltrecht
Problem:
Bauvorhaben verzögern sich durch überlange Prüf-, Einwendungs- und Genehmigungsverfahren.
Reformvorschläge:
- Verkürzung von Einwendungsfristen.
- Vereinheitlichung von Umweltprüfverfahren.
- Standardisierung von Genehmigungen.
- Ausschluss nachträglicher Einsprüche nach Fristablauf.
Einsparpotenzial:
Durch eine effizientere Umsetzung der Energiewende könnte Deutschland bis 2035 mehr als 300 Milliarden Euro sparen. Amprion verbindet+5BDI+5BCG Global+5
📑 6. Steuervereinfachung & digitale Entlastung für Bürger
Problem:
Das deutsche Steuerrecht umfasst über 100.000 Einzelvorschriften. Die Abgabe einer Steuererklärung dauert im Durchschnitt 8,5 Stunden.
Reformvorschläge:
- Pauschalierung von Werbungskosten, Betriebsausgaben.
- Abschaffung unnötiger Belegpflichten.
- Einführung einer digitalen Ein-Klick-Erklärung für Standardfälle.
Einsparpotenzial:
Die Bürokratiekosten für Unternehmen in Deutschland belaufen sich jährlich auf 67 Milliarden Euro. Aktuelle Nachrichten | BILD.de+1DIHK+1
📌 Gesamtfazit: Bürokratieabbau ist kein Nice-to-have – sondern eine finanzpolitische Notwendigkeit
Ein radikaler Bürokratieabbau würde nicht nur den Staat effizienter machen, sondern auch:
- Die wirtschaftliche Produktivität steigern.
- Investitionen erleichtern.
- Dem Fachkräftemangel im öffentlichen Sektor entgegenwirken.
- Staatliche Glaubwürdigkeit wiederherstellen.
💰 Konservativ geschätztes Gesamteinsparpotenzial: über 70 Mrd. € jährlich
(inkl. indirekter Effekte: deutlich mehr)
Häufige Fragen zum Bürokratieabbau in Deutschland:
Warum ist Bürokratieabbau in Deutschland so dringend notwendig?
Bürokratie ist in Deutschland längst nicht mehr bloß eine verwaltungstechnische Begleiterscheinung – sie ist ein wirtschafts- und innovationshemmender Kostenfaktor ersten Ranges. Laut ifo-Institut kostet übermäßige Bürokratie die deutsche Volkswirtschaft jährlich bis zu 146 Milliarden Euro. Das entspricht etwa 4 % des Bruttoinlandsprodukts. Betroffen sind insbesondere kleine und mittlere Unternehmen, Handwerksbetriebe, Gründer und Selbstständige.
Bürokratie lähmt Investitionen, verzögert Genehmigungen, frustriert Unternehmer und schreckt internationale Fachkräfte ab. Gleichzeitig wächst der öffentliche Verwaltungsapparat – statt effizienter zu werden. Die Folge: Steigende Staatsausgaben bei gleichzeitig sinkender staatlicher Leistungsfähigkeit.
Deutschland braucht einen funktionierenden, leistungsfähigen Staat – aber keinen Überstaat, der sich in jeden Lebensbereich einmischt. Bürokratieabbau ist deshalb kein Nebenprojekt, sondern eine zentrale Reformaufgabe für wirtschaftliche Zukunftsfähigkeit, Wettbewerbsstärke und staatliche Glaubwürdigkeit.
Was sind die größten bürokratischen Bremsen für Unternehmen?
Die größten Belastungen für Unternehmen entstehen durch eine Kombination aus Überregulierung, unklaren Zuständigkeiten und überkomplexen Berichtspflichten. Zu den häufigsten Problemen zählen:
Meldepflichten: z. B. statistische Erhebungen, Lieferkettendokumentation, Arbeitszeitnachweise, DSGVO-Protokolle, Energieaudits
Genehmigungsverfahren: lange Bearbeitungszeiten bei Bau, Umwelt, Gewerbeanmeldung
Förder- und Subventionsbürokratie: hoher Aufwand bei Antrag, Nachweis, Rückforderung
Steuerbürokratie: komplexe Abschreibungsvorschriften, Vorsteuervergütung, Aufbewahrungspflichten
Personalverwaltung: Arbeitsrechtliche Dokumentationspflichten, Lohnnebenkostenabwicklung, Sozialkassenmeldungen
Gerade kleinere Unternehmen haben oft keine eigenen Rechts- oder Verwaltungsabteilungen – sie müssen diese Aufgaben selbst stemmen oder externe Dienstleister teuer bezahlen. Laut DIHK wenden Mittelständler bis zu 15 % ihrer Arbeitszeit für reine Verwaltungsaufgaben auf – Zeit, die für Innovation, Kundenbindung und Fachkräfteentwicklung fehlt.
Was versprechen Politik und Regierung – und warum passiert so wenig?
Nahezu jede Regierung der letzten Jahrzehnte hat Bürokratieabbau versprochen – doch die Bürokratie ist weiter gewachsen. Der Grund: Bürokratie entsteht nicht nur durch Beamte, sondern vor allem durch politische Entscheidungen. Jede neue Regel, jede Förderung, jedes Ziel führt zu Umsetzungsvorschriften, Kontrollmechanismen und Dokumentationspflichten.
Ein weiteres Problem: Bürokratieabbau ist konfliktträchtig. Sobald konkrete Regeln gestrichen oder Kompetenzen entzogen werden sollen, wehren sich beteiligte Ministerien, Lobbygruppen, Kommunen oder Verwaltungsbehörden. Echte Reformen sind unbequem und kosten politischen Mut – der in der Regel fehlt.
Zudem fehlt es häufig an Verbindlichkeit. Wenn etwa im Koalitionsvertrag 2025 angekündigt wird, das Lieferkettengesetz auf EU-Niveau „zurückzuführen“, aber nicht konkretisiert wird, welche Vorschriften wirklich wegfallen, bleibt es beim Scheinabbau.
Bürokratieabbau scheitert nicht an der Einsicht – sondern am politischen Willen.
Wo kann man konkret ansetzen, um Milliarden zu sparen?
Bürokratieabbau ist ein gigantisches Einsparfeld – nicht nur für die Wirtschaft, sondern auch für den Staat selbst. Einige besonders wirksame Hebel:
Verwaltungszuschnitt vereinfachen: Zuständigkeiten bündeln, Ressorts zusammenlegen, Behörden digitalisieren. Einsparpotenzial: ca. 20 Mrd. €/Jahr.
Subventionsbürokratie eindampfen: Förderlandschaft entwirren, Pauschalen statt Einzelfallprüfung. Potenzial: ca. 10 Mrd. €/Jahr.
Personalverwaltung verschlanken: Aufgaben streichen, Alterspyramide nutzen, Automatisierung fördern. Potenzial: 10–15 Mrd. €/Jahr.
KMU entlasten: Berichtspflichten streichen, Schwellenwerte einführen, Genehmigungsfiktionen gesetzlich verankern. Potenzial: ca. 30 Mrd. €/Jahr.
Steuervereinfachung: Standardverfahren automatisieren, Kleinstfälle pauschalisieren. Potenzial: 5 Mrd. €/Jahr.
Diese Maßnahmen sind nicht utopisch – sie liegen auf dem Tisch. Sie scheitern allein an politischer Entschlossenheit.
Wie könnte ein echter Bürokratieabbau in Deutschland aussehen?
Ein ernst gemeinter Bürokratieabbau müsste folgende Prinzipien umsetzen:
Verbindliche Zielmarken: z. B. „25 % weniger Regulierungsumfang bis 2027“
Ein gesetzlich verankertes „One-in-two-out“-Prinzip: Für jede neue Regel müssen zwei abgeschafft werden
Unabhängiges Bürokratiebudget: Jede Behörde hat ein eigenes Kontingent an Regelungskomplexität – bei Überschreitung folgt Streichung
Zentralisierung einfacher Verwaltungsleistungen: „Ein Antrag – eine Stelle – digitale Abwicklung“
Konsequenter Föderalismusabbau bei Aufgaben, die vom Bund schneller erledigt werden könnten
Vertrauen statt Misstrauen: Belegpflichten nur bei Verdacht, automatische Genehmigung bei Fristüberschreitung durch Behörden
Nicht zuletzt braucht es politischen Mut, sich mit Interessengruppen, Behördenapparaten und ideologischen Bremsern anzulegen. Denn: Bürokratieabbau bedeutet auch Machtverzicht – und den scheuen viele.
Doch Deutschland braucht genau diesen Neuanfang: Nicht mehr Papier – sondern mehr Freiheit, mehr Unternehmertum, mehr Tempo.
Zusammenfassung – Bürokratieabbau in Deutschland – was geplant ist im Koalitionsvertrag und was stattdessen getan werden sollte
Was die Regierung als Bürokratieabbau verkauft, ist in Wahrheit eine Mischung aus Symbolpolitik, Zuständigkeitsverschiebung und digitaler Kosmetik. Die strukturellen Ursachen bleiben unangetastet. Der Widerspruch zwischen Ziel und Handlung ist offensichtlich.
Bürokratieabbau braucht keinen Mentalitätswechsel – sondern politischen Willen.
Bündnis Deutschland steht bereit, ihn zu liefern.
Der Bürokratieabbau in Deutschland ist seit Jahrzehnten ein politisches Versprechen, das selten eingelöst wurde. In unzähligen Regierungsprogrammen wurde der Bürokratieabbau in Deutschland angekündigt – doch gleichzeitig ist der Verwaltungsapparat stetig gewachsen. Gesetze, Verordnungen, Nachweispflichten und Meldeauflagen haben sich verdichtet und besonders mittelständische Unternehmen belastet. Der Bürokratieabbau in Deutschland scheitert regelmäßig an politischen Kompromissen, widerstreitenden Interessen und dem Unwillen, bestehende Strukturen tatsächlich in Frage zu stellen.
Dabei wäre der Bürokratieabbau in Deutschland nicht nur dringend nötig, sondern auch finanziell hoch wirksam. Laut ifo-Institut kostet die übermäßige Regelungslast jährlich bis zu 146 Milliarden Euro an volkswirtschaftlicher Leistung. Ein durchgreifender Bürokratieabbau in Deutschland könnte also nicht nur den Staat effizienter machen, sondern auch Investitionen fördern, Unternehmensgründungen erleichtern und das Vertrauen der Bevölkerung in den Staat wiederherstellen.
Politisch jedoch wird der Bürokratieabbau in Deutschland häufig auf Digitalisierung reduziert – doch ein digitaler Antrag ersetzt nicht die Vorschrift, sondern verewigt sie nur in neuem Format. Echter Bürokratieabbau in Deutschland beginnt dort, wo Verfahren abgeschafft, Genehmigungen vereinfacht, Berichtspflichten gestrichen und Doppelzuständigkeiten beendet werden. Eine tiefgreifende Verwaltungsreform müsste den Bürokratieabbau in Deutschland zum Querschnittsziel aller Ministerien machen.
Derzeit wird im Koalitionsvertrag 2025 erneut ein groß angelegter Bürokratieabbau in Deutschland angekündigt. Doch schon die gleichzeitige Schaffung neuer Behörden und Programme zeigt: der Bürokratieabbau in Deutschland bleibt in vielen Fällen reines PR-Instrument. Ohne Streichlisten, Zielzahlen und klare politische Verantwortlichkeiten bleibt der Bürokratieabbau in Deutschland ein Papiertiger.
Was gebraucht wird, ist ein Bürokratieabbau in Deutschland, der konkrete Ergebnisse bringt: ein gesetzlich verbindliches „One-in-two-out“-Prinzip, eine umfassende Steuervereinfachung, die Reduktion von Förderstrukturen und die massive Entlastung kleiner Betriebe. Der Bürokratieabbau in Deutschland muss das Ziel verfolgen, dem Bürger zu dienen – nicht ihn zu verwalten.
Auch im internationalen Vergleich hinkt der Bürokratieabbau in Deutschland hinterher. Während Länder wie Estland oder Dänemark durch konsequente Vereinfachung zu digitalen Vorreitern wurden, zementiert der deutsche Staat seine Verfahren durch Überregulierung. Wenn der Bürokratieabbau in Deutschland nicht bald ernsthaft betrieben wird, verliert der Standort seine Innovationsfähigkeit.
Der Bürokratieabbau in Deutschland betrifft nicht nur Unternehmen, sondern auch Bürgerinnen und Bürger, die mit Formularpflichten, Fristen, Gebühren und Anträgen konfrontiert sind – vom Elterngeld über Baugenehmigungen bis hin zu Vereinsgründungen. Der Alltag wäre einfacher, wenn der Bürokratieabbau in Deutschland Priorität hätte.
In der öffentlichen Diskussion wird der Bürokratieabbau in Deutschland oft als technisches Detail behandelt – in Wahrheit ist er eine zentrale politische Gestaltungsaufgabe. Denn nur durch einen effektiven Bürokratieabbau in Deutschland lässt sich das Verhältnis von Bürger und Staat auf Augenhöhe bringen.
Der Bürokratieabbau in Deutschland darf nicht länger von innen blockiert werden – er braucht den externen Impuls: durch klare gesetzliche Vorgaben, unabhängige Kontrollinstanzen und echte Zielvorgaben. Wenn es gelingt, den Bürokratieabbau in Deutschland vom Lippenbekenntnis zur politischen Realität zu machen, entsteht daraus nicht nur wirtschaftlicher Spielraum, sondern auch gesellschaftliches Vertrauen.
Deshalb ist es an der Zeit, den Bürokratieabbau in Deutschland endlich umzusetzen – mutig, messbar, wirksam. Denn ohne einen echten Bürokratieabbau in Deutschland wird der Staat weiter wachsen – und seine Bürger weiter überfordern.