Positionspapier 12-24-9
BÜNDNIS DEUTSCHLAND nimmt die aktuelle Lage im Zusammenhang mit Mpox, der neuen Variante der Affenpocken, ernst, stellt jedoch die tatsächliche Bedro-hungslage infrage. Im August 2024 rief die Weltgesundheitsorganisation (WHO) die höchste Alarmstufe »Gesundheitliche Notlage internationaler Tragweite« aus, doch es bestehen Zweifel an der Dringlichkeit und der Gefährlichkeit dieses Virus, insbesondere in Anbetracht der bisherigen Ausbrüche in Afrika.
Einschätzung der Bedrohungslage
Die bisherigen Mpox-Ausbrüche in Afrika, insbesondere in Kenia und Tansania im Jahr 2022, verliefen unauffällig und ohne Todesopfer. Selbst im Kongo, wo aktuell von einer neuen Variante berichtet wird, gibt es keine bestätigten Todes-fälle. Dies wirft Fragen auf, ob die Alarmstufe der WHO gerechtfertigt ist oder ob die Bedrohung möglicherweise übertrieben dargestellt wird.
Vorsicht bei mRNA-Impfstoffen
Unabhängig von der Bedrohungslage setzen einige Pharmaunternehmen wie BioNTech und Stemirna weiterhin auf die Entwicklung von mRNA-Impfstoffen gegen Mpox. Diese Impfstoffe nutzen dieselbe Technologie, die bereits bei den COVID-19-Impfungen eingesetzt wurde und durch eine Vielzahl von Nebenwir-kungen auffiel. Die Risiken der mRNA-Technologie, insbesondere im Hinblick auf unerwünschte Nebenwirkungen, sind gut dokumentiert, weshalb wir ihren Ein-satz gegen Mpox kritisch sehen.
Mutationsrate und Impfstoffwirksamkeit
Mpox-Viren weisen eine jährliche Mutationsrate von etwa 12 auf. Diese Muta-tionen betreffen wichtige Oberflächenproteine des Virus, was die Entwicklung eines stabil wirksamen Impfstoffs erschwert. Diese Mutationsrate erlaubt (wie bei Corona- und Influenza-Viren, die etwa dop-pelt so oft mutieren) grundsätzlich keine Entwicklung von Mpox-Impfstoffen, die einerseits für aktuelle Varianten wirksam und andererseits ausreichend klinisch erprobt sind.
Eine ausreichende klinische Erprobung von Impfstoffen dauert mehrere Jahre, denn sie dürfen Millionen von gesunden Menschen nicht gefährden. (Die Erpro-bung von Medikamenten für relativ wenige kranke Menschen erfordert weniger Zeit.)
Bedenken hinsichtlich der Übertragungswege und Letalität
Mpox wird hauptsächlich durch engen Körperkontakt, insbesondere über Kör-perflüssigkeiten oder Schorf, sowie durch sexuelle Handlungen übertragen. Bis-herige Ausbrüche in Zentral- und Westafrika zeigten eine relativ geringe Letalität von 3% bis 6%, wobei die tatsächliche Rate aufgrund möglicher Untererfassung niedriger sein dürfte.
Kritik an der Gain-of-Function-Forschung
Es gibt ernsthafte Bedenken hinsichtlich der geplanten Gain-of-Function-For-schung an Mpox-Viren durch das National Institute of Allergy and Infectious Diseases (NIAID) in den USA. Diese Forschung zielt darauf ab, die Virulenz und Übertragbarkeit des Virus zu steigern, was erhebliche ethische und sicherheits-technische Fragen aufwirft.
Unsere Position und Forderungen
• Vorsicht bei mRNA-Impfstoffen:
Angesichts der unklaren Bedrohungslage und der bekannten Risiken der mRNA-Technologie lehnt BÜNDNIS DEUTSCHLAND den Einsatz solcher Impfstoffe gegen Mpox ab.
• Hinterfragen der Alarmstufe:
Wir fordern eine umfassende und unabhängige Überprüfung der WHO-Entscheidung, Mpox zur gesundheitlichen Notlage internationaler Trag-weite zu erklären.
• Transparente Forschung:
Es muss mehr Transparenz in der Erforschung von Impfstoffen und insbe-sondere bei Gain-of-Function-Studien gewährleistet werden.
BÜNDNIS DEUTSCHLAND steht für eine verantwortungsvolle Gesundheitspolitik, die auf Fakten basiert und die Sicherheit der Bevölkerung priorisiert und ruft dazu auf, die tatsächliche Bedrohungslage durch Mpox nüchtern zu beurteilen und nicht vorschnell auf Impfstofftechnologien zu setzen, deren Risiken noch nicht ausreichend verstanden sind.