Positionspapier 12-24-10
Im August verabschiedete das Bundeskabinett das Gesundes-Herz-Gesetz (GHG), das auf die Prävention bei Herz-Kreislauferkrankungen abzielt und grundsätzlich zu begrüßen ist.
Dennoch lehnt BÜNDNIS DEUTSCHLAND das GHG ab, da es weder innovative Ansätze noch effektive Lösungsstrategien aufzeigt.
Hinsichtlich der Entwurfsvorlage ergeben sich folgende Feststellungen:
- Keine effektiven Lösungsansätze erkennbar
Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind eine der häufigsten Todesursachen in Deutschland und verursachen hohe Kosten im Gesundheitswesen. Trotz der enormen Ausgaben für das Gesundheitssystem gibt es keine wesentliche Verbesserung in der Senkung der Sterblichkeit. Das Gesetz bietet keine neuen präventiven Maßnahmen, um diesen Missstand zu beheben. Der Entwurf bleibt hinter den notwendigen und sinnvollen Lösungen zurück.
2. Eigenverantwortung statt Nanny-Staat
BÜNDNIS DEUTSCHLAND steht für eine freiheitliche Gesellschaft, in der mündige Bürger Verantwortung für ihre eigene Gesundheit übernehmen. Der Staat sollte Rahmenbedingungen schaffen, die einen gesunden Lebensstil ermöglichen, ohne sich in persönliche Entscheidungen einzumischen. Das GHG greift zu sehr in die Selbstbestimmung ein, anstatt die Eigenverantwortung der Bürger zu fördern.
3. Kritischer Einsatz von Statinen bei Kindern
Ein wesentlicher Kritikpunkt des Gesetzes ist die geplante Verabreichung von Statinen an Kinder ab fünf Jahren. Dies ist wissenschaftlich nicht durch Evidenz gestützt und könnte negative Auswirkungen auf die Gesundheit der Kinder haben. Nebenwirkungen wie Muskel- oder Leberschäden und ein erhöhtes Risiko für Diabetes sind besonders besorgniserregend. Der vorschnelle Einsatz von Medikamenten bei Kindern ohne klare medizinische Notwendigkeit ist unverantwortlich.
4. Einfluss der Pharmaindustrie
Es ist bekannt, dass viele der aktuellen Leitlinien im Gesundheitswesen von Interessen der Pharmaindustrie beeinflusst sind. Die Beteiligung von Bundesgesundheitsminister Prof. Dr. Karl Lauterbach an einer früheren Studie zu Cholesterinsenkern, zeigt eine bedenkliche Nähe zur Industrie. Präventive Maßnahmen dürfen nicht von den Interessen der Pharmaindustrie dominiert werden.
5. Vorsorgeuntersuchungen für Kinder gezielter nutzen
BÜNDNIS DEUTSCHLAND hält die etablierten Vorsorgeuntersuchungen für Kinder und Jugendliche (aktuell U1 bis U9 sowie J1) für grundsätzlich ausreichend, um frühzeitig gesundheitliche Risiken und Probleme zu erkennen. Ein Screening von Kindern aus Risikofamilien auf Familiäre Hypercholesterinämie (FH) im Rahmen der U9 erscheint sinnvoll (siehe Quelle 3). Die Vorsorgeuntersuchungen würden somit auch eine umfassende Früherkennung und Betreuung von Kindern im Hinblick auf die Herzgesundheit bieten und die frühzeitige Empfehlung gesundheitsfördernder Verhaltensweisen ermöglichen.
6. Gesunde Ernährung und Bewegung fördern
Anstatt medikamentöse Prävention in den Vordergrund zu stellen, sollten der Staat und das Gesundheitssystem gesunde Ernährung und Bewegungsangebote für Kinder fördern.
Ein Vorbild könnte Japan sein, wo Ernährungsberater in Schulen tätig sind und sich dies positiv auf die Gesundheit der Kinder auswirkt. Deutschland sollte ebenfalls auf ganzheitliche Prävention setzen und entsprechende Programme an Schulen und im Alltag der Kinder stärker integrieren.
7. Ganzheitliche Prävention statt Medikamentenabhängigkeit
Prävention von Krankheiten sollte umfassend und ganzheitlich erfolgen. Statt auf Medikamente zu setzen, sollten gesunde Ernährung, Bewegung und ein stressfreies Umfeld gefördert werden. Die Arzt-Patienten-Beziehung muss gestärkt und Hausärzten mehr Zeit für präventive Beratung eingeräumt werden.
8. Schutz von Kindern und Familien
Kinder leiden bereits unter den negativen Folgen der Corona-Maßnahmen und anderer gesellschaftlicher Belastungen wie Klimawandel und Kriegsängsten. Der Staat sollte sich darauf konzentrieren, Kindern eine ideologiefreie Bildung und ein sicheres, stressfreies Umfeld zu bieten, anstatt fragwürdige medizinische Maßnahmen zu forcieren.
BÜNDNIS DEUTSCHLAND lehnt das Gesundes-Herz-Gesetz in seiner aktuellen Form ab. Es fehlen evidenzbasierte und innovative Lösungsansätze zur Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Stattdessen BÜNDNIS DEUTSCHLAND auf die Stärkung der Eigenverantwortung, eine gesunde Lebensführung, Bewegungs- und Ernährungsangebote für Kinder sowie eine ideologiefreie Förderung von Familien.