Positionspapier 12-24-15
BÜNDNIS DEUTSCHLAND warnt davor, dass Jugendliche künftig ohne psychologische Beratung ihr Geschlecht allein ändern lassen können.
Das Selbstbestimmungsgesetz (SBGG), das am 1. November 2024 in Kraft trat, ermöglicht es Jugendlichen ab 14 Jahren, ihr Geschlecht und ihren Vornamen allein per Antrag beim Standesamt zu ändern – auch ohne psychologisches Gutachten. Für BÜNDNIS DEUTSCHLAND birgt es die Gefahr, dass Kinder und Jugendliche leichtfertig in irreversible medizinische Eingriffe gedrängt werden könnten.
Kritiker befürchten zudem, dass durch das SBGG die Popularität und Akzeptanz der Transition unter Jugendlichen stark zunehmen wird – ein Trend, der als »Trans-Hype« bezeichnet wird. Statistiken zeigen, dass ein Großteil derjenigen, die mit Pubertätsblockern behandelt werden, in weiteren medizinischen Maßnahmen wie Hormontherapie oder Operationen verbleiben.
Für BÜNDNIS DEUTSCHLAND ergeben sich vor allem folgende Gefahren und negative Entwicklungen durch das Selbstbestimmungsgesetz:
- Verstärkung des Trans-Hypes
Erfahrungen zeigen, dass die meisten Jugendlichen, die ihren Geschlechtseintrag ändern, weitere medizinische Schritte unternehmen, wie die Einnahme von Pubertätsblockern, gegengeschlechtliche Hormontherapie und geschlechtsangleichende Operationen. Pubertätsblocker, die oft als »Pause der Pubertät« beschrieben werden, führen jedoch in 98 % der Fälle zu einer vollständigen medizinischen Transition. Kinder, die keine Pubertätsblocker erhalten, können sich dagegen mehrheitlich (ca. 85 %) mit ihrem biologischen Geschlecht identifizieren und die körperliche, kognitive und psychische Entwicklung fortsetzen.
- Explosionsartiger Anstieg der Fälle und soziale Ansteckung
Die Zahl der Minderjährigen, die geschlechtsangleichende medizinische Maßnahmen beantragen, ist in den letzten Jahren stark gestiegen. Laut einer Studie (Ärzteblatt, 2022) stiegen die Anfragen in einigen Zentren um bis zu 4500 % im Zeitraum von 2009 bis 2018. Diese Häufungen – auch Rapid Onset Gender Dysphoria“ (ROGD) oder im Deutschen „plötzlich einsetzende Geschlechtsdysphorie“ genannt – zeigen sich vor allem bei weiblichen Jugendlichen, die 80 % der Fälle ausmachen und treten oft gehäuft in Gleichaltrigengruppen auf, was auf soziale Ansteckung hinweist.
- Psychische Vulnerabilität und ideologische Prägung
Viele betroffene Jugendliche, die plötzlich den Wunsch zur Transition verspüren, hatten bereits mit psychischen Problemen wie Angststörungen, Depressionen oder Essstörungen zu kämpfen. Die von sozialen Medien und Gleichaltrigengruppen beeinflusste Darstellung der Trans-Identität fördert zudem standardisierte Verhaltensweisen und beeinflusst Jugendliche in ihrer Selbstdarstellung.
BÜNDNIS DEUTSCHLAND fordert, das SBGG sofort wieder rückgängig zu machen. Die medizinische Transition sollte ausschließlich Erwachsenen vorbehalten sein, die nach umfassender Aufklärung und Beratung eine Entscheidung treffen können.