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Renten Revolution der Bundesregierung? Eine liberalkonservative Kritik am Vorschlag von Bärbel Bas
Die Rentenpolitik ist ein Dauerbrenner in der deutschen Gesellschaft. Kaum ein Thema berührt mehr Menschen – emotional wie materiell. Mit dem Vorschlag einer umfassenden „Renten-Revolution“ hat Bundesarbeitsministerin Bärbel Bas (SPD) eine neue Runde der Debatte eingeläutet. Ihre Idee: Beamte, Selbstständige und Abgeordnete sollen in die gesetzliche Rentenversicherung (GRV) einzahlen, um das System zu stabilisieren und gerechter zu gestalten.
Was auf den ersten Blick wie ein innovativer Schritt in Richtung soziale Gerechtigkeit wirkt, offenbart bei genauerem Hinsehen erhebliche Schwächen – besonders aus der Sicht liberal-konservativer Stimmen und am Beispiel der Kritik von Bündnis Deutschland. In diesem Beitrag werfen wir einen umfassenden Blick auf die Argumentation der Regierung, analysieren die Hintergründe und zeigen auf, warum die sogenannte „Renten-Revolution“ kein nachhaltiger Befreiungsschlag, sondern vielmehr ein symbolischer Einmaleffekt ohne Substanz sein könnte.
1. Der Vorschlag im Überblick: Was plant Bärbel Bas?
Ziel der Reform ist es laut Bas, die Einnahmeseite der Rentenkassen zu verbessern, indem mehr Gruppen – darunter Beamte, Selbstständige und Mandatsträger – in das System der GRV integriert werden. Diese Gruppen waren bislang weitgehend durch eigene Versorgungsstrukturen abgesichert und tragen nicht zur gesetzlichen Rentenversicherung bei.
Diese Reform solle laut Bas Solidarität und Fairness herstellen und langfristig für mehr finanzielle Stabilität sorgen. Doch wie solide ist dieses Konzept wirklich?
2. Kritikpunkt 1: Ignoranz gegenüber aktueller Rentenungerechtigkeit
Die wohl schärfste Kritik formuliert Bündnis Deutschland, ein junges politisches Bündnis mit liberal-konservativem Profil. In einer ihrer Stellungnahmen zur Rentenpolitik wird ein Missstand benannt, der viele Menschen betrifft: Die beschämend niedrige Durchschnittsrente nach 45 Beitragsjahren. Wer jahrzehntelang gearbeitet und Beiträge gezahlt hat, kommt am Ende dennoch kaum über das Niveau der Grundsicherung hinaus – eine Situation, die für viele Bürger als zutiefst ungerecht empfunden wird.
Fazit von Bündnis Deutschland: Der Reformvorschlag von Bas geht völlig an der Realität der jetzigen Rentner*innen vorbei. Er adressiert kein akutes Problem, sondern verspricht Verbesserungen in ferner Zukunft.
Diejenigen, die heute unter der Rentenmisere leiden, profitieren nicht von einer Strukturreform, deren Auswirkungen erst in Jahrzehnten sichtbar würden. Es ist aus dieser Perspektive nahezu zynisch, das als „Revolution“ zu verkaufen.
3. Kritikpunkt 2: Symbolpolitik statt struktureller Lösungen
Aus Sicht von Bündnis Deutschland handelt es sich bei dem Bas-Vorschlag um eine symbolische Maßnahme. Zwar klingt die Einbeziehung bisheriger Sondergruppen wie Beamte oder Selbstständige gerecht, doch die strukturellen Effekte dieser Maßnahme bleiben marginal.
Warum? Weil die Einzahlungen dieser neuen Gruppen zwar kurzfristig die Kassen füllen, jedoch mittelfristig neue, nicht unerhebliche Ansprüche an das System erzeugen.
Das bedeutet: Ein kurzfristiger Einmaleffekt wird mit langfristigen Belastungen erkauft. Die demografischen Probleme – also die stetige Alterung der Gesellschaft bei gleichzeitig rückläufigen Geburtenraten – werden durch diesen Schritt nicht ansatzweise gelöst. Es entsteht keine Reform mit echtem Langzeiteffekt, sondern lediglich eine „optische Entlastung“.
4. Kritikpunkt 3: Keine Antwort auf den demografischen Wandel
Die demografische Entwicklung stellt eine der größten Herausforderungen für die deutsche Rentenversicherung dar. Immer weniger Erwerbstätige finanzieren immer mehr Rentner – dieser Trend ist nicht neu, wird aber zunehmend dramatisch. Die Vorschläge von Bärbel Bas berücksichtigen diese Entwicklung kaum.
Eine nachhaltige Rentenreform müsste grundlegende Fragen beantworten:
- Wie kann das System tragfähig bleiben, wenn das Verhältnis zwischen Beitragszahlern und Rentnern immer ungünstiger wird?
- Welche Anreize müssen gesetzt werden, um mehr Menschen in sozialversicherungspflichtige Beschäftigung zu bringen?
- Wie kann Eigenverantwortung gestärkt und private Vorsorge gefördert werden?
Bündnis Deutschland kritisiert, dass keine dieser Fragen ernsthaft aufgegriffen wird. Stattdessen wird eine Lösung angeboten, die vor allem eines ist: politisch bequem und kurzfristig populär.
5. Kritikpunkt 4: Kein Reformansatz im Sinne von Leistungsprinzip und Eigenverantwortung
Aus liberal-konservativer Perspektive ist das Prinzip der Eigenverantwortung essenziell für jedes Sozialversicherungssystem. Die gesetzliche Rentenversicherung basiert jedoch zunehmend auf dem Gedanken kollektiver Umverteilung – ohne die Leistungsgerechtigkeit im Blick zu behalten.
Bündnis Deutschland fordert, dass Lebensleistung besser honoriert werden muss – konkret: Wer 45 Jahre gearbeitet und eingezahlt hat, darf nicht auf Sozialhilfe-Niveau landen.
Der Vorschlag von Bärbel Bas berücksichtigt diese Forderung überhaupt nicht. Es fehlt ein Leistungsanreiz, es fehlt ein Belohnungssystem für langjährige Beitragszahler. Damit wird ein Grundpfeiler der sozialen Marktwirtschaft weiter untergraben.
6. Kritikpunkt 5: Übergriff auf andere Versorgungssysteme
Ein weiterer Kritikpunkt betrifft die Einbeziehung von Beamten, die traditionell ein eigenes Versorgungssystem haben – die Beamtenversorgung. Dieses System basiert auf anderen rechtlichen, finanziellen und strukturellen Grundlagen als die GRV.
Bündnis Deutschland warnt davor, hier einen politischen Taschenspielertrick zu inszenieren: Man greift auf externe Versorgungssysteme zu, um die eigenen Defizite zu kaschieren. Das mag kurzfristig wie eine gerechte Maßnahme wirken, ist aber aus Sicht des liberal-konservativen Lagers ein Bruch mit bewährten Systemen.
Solche Eingriffe schwächen das Vertrauen in die Zuverlässigkeit staatlicher Versorgungszusagen und schaffen Unsicherheit – bei Beamten, aber auch bei Selbstständigen und Freiberuflern.
7. Kritikpunkt 6: Fehlende Übergangsregelungen und soziale Folgen
Ein besonders sensibler Punkt ist die fehlende Ausgestaltung konkreter Übergangsregelungen. Es bleibt vollkommen offen, wie Beamte oder Selbstständige, die über Jahrzehnte in eigene Vorsorgesysteme eingezahlt haben, nun fair in die gesetzliche Rentenversicherung überführt werden sollen.
Die Reform wirkt dadurch unausgegoren und unausbalanciert – ein Schnellschuss ohne Folgenabschätzung.
Gerade aus liberal-konservativer Sicht, die Wert auf Verlässlichkeit und Rechtsstaatlichkeit legt, ist das eine gefährliche Entwicklung. Wer heute Altersvorsorge plant, muss sich auf Rahmenbedingungen verlassen können. Politische Willkür – selbst unter dem Deckmantel der Gerechtigkeit – gefährdet das Vertrauen in den Staat.
8. Das eigentliche Problem: Die Abkopplung der Renten von der Lebensrealität
Was bei der Reformdebatte auffällt, ist die vollständige Abkopplung von der Realität der Durchschnittsrentner. Wer 45 Jahre arbeitet und nur rund 1.500 Euro brutto Rente erhält, fühlt sich vom Staat im Stich gelassen – völlig zurecht.
Bündnis Deutschland benennt diesen Missstand offen – und fordert stattdessen:
- Konkrete Sofortmaßnahmen für heutige Rentner
- Eine bessere Anerkennung von Lebensleistung
- Mehr Transparenz und Planbarkeit im Rentensystem
Die Rentenreform muss aus Sicht liberal-konservativer Kräfte vor allem eines leisten: Sie muss Vertrauen zurückgewinnen.
Was genau ist mit der „Renten Revolution der Bundesregierung“ gemeint?
Die sogenannte „Renten-Revolution“ bezeichnet den Vorschlag der aktuellen Bundesregierung – insbesondere von Bundesarbeitsministerin Bärbel Bas (SPD) – zur grundlegenden Neugestaltung des deutschen Rentensystems. Im Zentrum steht der Plan, Beamte, Selbstständige und Abgeordnete in die gesetzliche Rentenversicherung (GRV) einzubeziehen. Ziel ist es, die Finanzbasis der Rentenkasse zu verbreitern und mehr Gerechtigkeit herzustellen, da bislang große Berufsgruppen vom Umlageverfahren ausgeschlossen sind.
Dieser Vorschlag zielt also darauf ab, die GRV solidarischer zu gestalten und Privilegien bestimmter Berufsgruppen zu reduzieren. Gleichzeitig soll durch zusätzliche Beitragseinnahmen die finanzielle Stabilität des Rentensystems gestärkt werden. Allerdings handelt es sich bei der „Renten-Revolution“ mehr um eine strukturelle Erweiterung als um eine echte Reform im Sinne einer Verbesserung für die aktuellen Rentner. Die Kritik daran ist vielfältig – unter anderem wird bemängelt, dass der Vorschlag kurzfristig wenig Wirkung entfaltet, mittelfristig neue Kosten produziert und das grundlegende Problem des demografischen Wandels nicht ausreichend löst.
Warum wird der Vorschlag der Bundesregierung als „Einmaleffekt“ kritisiert?
Der Begriff „Einmaleffekt“ beschreibt einen finanziellen oder strukturellen Vorteil, der nur kurzfristig spürbar ist, aber langfristig keine nachhaltige Wirkung entfaltet. Im Zusammenhang mit der Rentenpolitik wird der Reformvorschlag von Bärbel Bas deshalb so bezeichnet, weil durch die Aufnahme neuer Beitragszahler (z. B. Beamte oder Selbstständige) zwar zunächst mehr Geld in die Rentenkasse fließt – doch später entstehen aus diesen neuen Einzahlungen wiederum neue Rentenansprüche. Das heißt: Was heute als Gewinn erscheint, führt morgen zu neuen Ausgaben.
Dieser Effekt wurde auch in früheren Studien und Stellungnahmen von Rentenexperten und Ökonomen benannt. Auch Bündnis Deutschland kritisiert, dass diese Maßnahme das eigentliche Problem – nämlich das Missverhältnis zwischen Beitragszahlern und Rentenempfängern – nicht behebt, sondern nur verschiebt. Es handelt sich also um eine Art „Finanzkosmetik“, die politisch gut vermittelbar ist, aber strukturell keine tragfähige Lösung bietet. In der Sprache der Haushalts- und Sozialpolitik ist das ein typisches Merkmal kurzfristig orientierter Symbolpolitik.
Welche Schwächen sehen liberalkonservative Stimmen an der geplanten Reform?
Aus liberal-konservativer Sicht gibt es mehrere zentrale Kritikpunkte an der sogenannten „Renten-Revolution“:
Mangel an Nachhaltigkeit: Der Vorschlag berücksichtigt die demografischen Realitäten Deutschlands kaum. Die Überalterung der Gesellschaft führt langfristig dazu, dass immer weniger Beitragszahler für immer mehr Rentner aufkommen müssen. Das kann nicht allein durch neue Zahlergruppen gelöst werden.
Missachtung der Lebensleistung: Wer 45 Jahre in die Rentenkasse eingezahlt hat, erhält heute oft eine Rente, die nur wenig über der Grundsicherung liegt. Die Reform der Bundesregierung bringt für diese Menschen keine Verbesserung. Liberalkonservative Stimmen wie Bündnis Deutschland fordern hingegen eine stärkere Anerkennung von Lebensleistung – z. B. durch höhere Bestandsrenten für langjährig Versicherte.
Eingriff in bewährte Versorgungssysteme: Die Beamtenversorgung ist ein eigenständiges System mit klar definierten Regeln und Pflichten. Sie einfach in das GRV-System zu überführen, könnte Vertrauen in staatliche Versorgungsversprechen untergraben.
Fehlende Übergangsregelungen: Es ist unklar, wie die Integration dieser Gruppen rechtlich, finanziell und sozialverträglich umgesetzt werden soll. Der Vorschlag bleibt hier vage und unausgereift.
Symbolpolitik statt Substanz: Insgesamt wird kritisiert, dass es sich bei der Reform nicht um eine strategische Neuaufstellung des Rentensystems handelt, sondern um einen populären Vorschlag ohne echte Wirkung für die heutigen oder zukünftigen Rentner.
Welche Rolle spielt der demografische Wandel bei der Rentenpolitik?
Der demografische Wandel ist der zentrale Faktor, der das deutsche Rentensystem langfristig unter Druck setzt. Deutschland ist eine alternde Gesellschaft: Immer mehr Menschen gehen in Rente, während gleichzeitig immer weniger junge Menschen nachrücken und Beiträge zahlen. Dieses Verhältnis wird durch den sogenannten „demografischen Faktor“ beschrieben und ist eine der größten Herausforderungen für das Umlagesystem, bei dem die Beiträge der arbeitenden Generation direkt zur Finanzierung der laufenden Renten verwendet werden.
Die Folge: Das System gerät zunehmend aus dem Gleichgewicht. Schon heute reichen die Einnahmen der gesetzlichen Rentenversicherung nicht mehr aus, um alle Rentenzahlungen zu finanzieren – der Bundeszuschuss liegt bei über 100 Milliarden Euro jährlich und steigt weiter. Ohne tiefgreifende Reformen droht entweder ein drastischer Anstieg der Beiträge oder eine massive Senkung des Rentenniveaus.
Die Renten-Reformvorschläge der Bundesregierung berücksichtigen diese Dynamik nur unzureichend. Der Einbezug neuer Beitragszahler hilft kurzfristig, aber mittelfristig entstehen durch neue Ansprüche zusätzliche Kosten. Ohne grundlegende strukturelle Maßnahmen – etwa durch Anhebung des Renteneintrittsalters, Förderung der privaten Altersvorsorge oder Veränderung des Rentenberechnungsmodells – wird das System langfristig nicht tragfähig bleiben.
Was fordert Bündnis Deutschland konkret zur Rentenpolitik?
Bündnis Deutschland hat sich mehrfach zu rentenpolitischen Fragen geäußert – insbesondere über seinen Bundesfachausschuss für Arbeit und Soziales. Die Partei setzt sich für eine Rentenpolitik ein, die Lebensleistung belohnt, Eigenverantwortung stärkt und dem demografischen Wandel realistisch begegnet. Hier einige ihrer zentralen Forderungen:
Sofortige Erhöhung der Renten für langjährig Versicherte: Wer 45 Jahre eingezahlt hat, soll nicht auf Grundsicherungsniveau landen. Eine höhere Bestandsrente für diese Gruppe sei aus Sicht von Bündnis Deutschland eine Frage der sozialen Gerechtigkeit.
Transparente und verlässliche Rentenplanung: Bürger müssen sich auf stabile Rahmenbedingungen verlassen können – Reformen dürfen nicht im Nachhinein bereits erworbene Rechte infrage stellen.
Keine Umverteilung ohne Leistungskopplung: Das Rentensystem soll weiterhin auf dem Prinzip „Leistung lohnt sich“ beruhen. Pauschale Eingliederungen weiterer Gruppen in das Umlagesystem lehnt Bündnis Deutschland ab, wenn keine klare Systemgerechtigkeit geschaffen wird.
Demografie-Resilienz statt Symbolpolitik: Reformen müssen dem langfristigen demografischen Trend standhalten – das heißt: weniger kurzfristige Entlastung, dafür mehr strukturelle Stabilität.
Die liberalkonservative Stoßrichtung ist also klar: Statt populistischer Reformankündigungen fordert Bündnis Deutschland eine durchdachte, generationengerechte und planbare Rentenpolitik, die auf Eigenverantwortung, Fairness und Systemstabilität basiert.
Zusammenfassung: Renten Revolution der Bundesregierung – Hoffnung oder Illusion?
Die sogenannte Renten Revolution der Bundesregierung ist aktuell eines der brisantesten Themen in der deutschen Sozialpolitik. Bundesarbeitsministerin Bärbel Bas (SPD) hat ein Reformkonzept vorgestellt, das grundlegende Veränderungen im Rentensystem anstoßen soll. Im Mittelpunkt steht die Idee, Beamte, Selbstständige und Abgeordnete in die gesetzliche Rentenversicherung einzubeziehen – ein Schritt, der von der Politik als gerechter und solidarischer gewertet wird. Doch was taugt die Renten Revolution der Bundesregierung wirklich?
1. Was steckt hinter der Renten Revolution der Bundesregierung?
Die Renten Revolution der Bundesregierung verfolgt das Ziel, die gesetzliche Rentenversicherung finanziell zu stabilisieren und zugleich gerechter zu gestalten. Bislang zahlen bestimmte Berufsgruppen – etwa Beamte oder Freiberufler – nicht in das Umlagesystem ein. Durch ihre künftige Beteiligung soll die Beitragsbasis breiter und das System tragfähiger werden.
Was zunächst vernünftig klingt, stößt bei vielen Ökonomen, Bürgerinitiativen und konservativ-liberalen Kräften auf Skepsis. Denn die Renten Revolution der Bundesregierung wirkt auf den zweiten Blick mehr wie ein politisches Signal als wie ein durchdachtes Reformkonzept.
2. Einmaleffekt statt struktureller Reform
Ein zentraler Kritikpunkt an der Renten Revolution der Bundesregierung ist der sogenannte Einmaleffekt: Zwar führen neue Beitragszahler kurzfristig zu Mehreinnahmen in der Rentenkasse – langfristig jedoch entstehen neue Rentenansprüche, die das System erneut belasten.
Das bedeutet: Die Renten Revolution der Bundesregierung erzeugt nur einen vorübergehenden Vorteil, ohne das Grundproblem des Umlageverfahrens – das Missverhältnis zwischen Einzahlern und Empfängern – dauerhaft zu lösen.
3. Demografische Herausforderungen bleiben ungelöst
Deutschland altert – das ist keine neue Erkenntnis, aber eine zentrale Herausforderung für die Rentenpolitik. Immer weniger junge Beitragszahler stehen immer mehr älteren Rentenbeziehern gegenüber. Diese Schieflage verschärft sich seit Jahren.
Die Renten Revolution der Bundesregierung greift diese Problematik kaum auf. Zwar wird das System kurzfristig stabilisiert, doch eine Lösung für den demografischen Wandel bleibt aus. Eine echte Renten Revolution der Bundesregierung müsste genau hier ansetzen – mit langfristigen Konzepten, nicht nur strukturellen Verschiebungen.
4. Keine Hilfe für heutige Rentner
Ein weiterer Vorwurf: Die Renten Revolution der Bundesregierung lässt die aktuelle Rentnergeneration außen vor. Menschen, die über 40 oder 45 Jahre eingezahlt haben und heute auf niedrige Renten angewiesen sind, profitieren nicht von der Reform. Ihre Situation bleibt unverändert – trotz jahrzehntelanger Beitragsjahre.
Das empfinden viele als ungerecht. Eine glaubwürdige Renten Revolution der Bundesregierung müsste Lebensleistung honorieren, etwa durch Zuschläge für langjährige Versicherte. Doch genau solche Elemente fehlen im Vorschlag der Regierung.
5. Vertrauensbruch bei Beamten und Selbstständigen
Die Einbindung von Beamten und Selbstständigen in die gesetzliche Rentenversicherung wird als Kern der Renten Revolution der Bundesregierung präsentiert. Doch was auf dem Papier nach Gleichbehandlung klingt, kann in der Praxis zum Vertrauensverlust führen.
Beamte zum Beispiel haben über Jahrzehnte eigene Pensionssysteme aufgebaut, basierend auf anderen Prinzipien und Finanzierungsgrundlagen. Eine abrupte Umstellung wirkt wie ein Eingriff in bestehende Zusagen – ein Bruch mit staatlicher Verlässlichkeit. Auch viele Selbstständige sehen ihre individuelle Altersvorsorge durch die Renten Revolution der Bundesregierung bedroht.
6. Fehlende Übergangsregelungen
Die Renten Revolution der Bundesregierung präsentiert ein großes Ziel – doch der Weg dorthin bleibt vage. Es fehlen konkrete Übergangsregelungen, Stufenpläne oder klare Antworten auf zentrale Fragen: Ab wann sollen die neuen Gruppen einzahlen? Was passiert mit bereits aufgebauten Pensionsansprüchen? Wie wird Doppelbelastung vermieden?
Ohne diese Antworten bleibt die Renten Revolution der Bundesregierung ein politischer Entwurf ohne Durchführungsplan. Gerade in einem so sensiblen Bereich wie der Altersvorsorge braucht es jedoch Verlässlichkeit, Klarheit und Vertrauen.
7. Junge Generation wird nicht mitgedacht
Die langfristige Perspektive fehlt in der Renten Revolution der Bundesregierung. Dabei wäre gerade die junge Generation auf ein stabiles Rentensystem angewiesen – sei es durch transparente Reformschritte, stärkere private Vorsorge oder digitale Beitragsmodelle. Doch auch sie bleibt in den Vorschlägen der Bundesregierung unberücksichtigt.
Eine zukunftsfähige Renten Revolution der Bundesregierung müsste nicht nur strukturelle Gerechtigkeit im Jetzt schaffen, sondern auch nachhaltig für kommende Generationen wirken.
8. Leistungsgerechtigkeit bleibt auf der Strecke
Ein Kernprinzip der sozialen Marktwirtschaft lautet: Wer viel leistet, soll auch mehr bekommen. Doch genau hier hapert es in der Renten Revolution der Bundesregierung. Das Prinzip der Leistungsgerechtigkeit wird durch eine bloße Umverteilung verwässert. Es fehlen positive Anreize für langes Arbeiten oder höhere Einzahlungen.
Kritiker sehen darin eine Abkehr vom Leistungsprinzip. Eine ernsthafte Renten Revolution der Bundesregierung müsste Eigenverantwortung fördern und Leistung belohnen – nicht nivellieren.
9. Keine Transparenz beim Kosten-Nutzen-Verhältnis
Große Reformen erfordern solide Finanzplanung. Doch auch hier bleibt die Renten Revolution der Bundesregierung viele Antworten schuldig. Welche Kosten entstehen durch den Umbau? Wie hoch ist der Verwaltungsaufwand? Welche Rückstellungen müssen gebildet werden? Diese Aspekte werden bislang kaum thematisiert.
Ohne belastbare Zahlen bleibt die Renten Revolution der Bundesregierung eine Black Box – mit potenziell unkalkulierbaren Folgen für Steuerzahler und Beitragspflichtige.
10. Kritik aus der Mitte der Gesellschaft
Nicht nur Parteien wie Bündnis Deutschland, sondern auch zahlreiche Fachleute, Bürgerinitiativen und Stimmen aus der Mitte der Gesellschaft äußern Bedenken. Sie fordern eine Reform, die mehr ist als ein Etikettenschwindel. Die Renten Revolution der Bundesregierung dürfe nicht Symbolpolitik sein, sondern müsse reale Probleme lösen – für heutige Rentner wie auch für kommende Generationen.
Fazit: Die Renten Revolution der Bundesregierung – ein politisches Projekt ohne Fundament?
Am Ende bleibt die Frage: Handelt es sich bei der Renten Revolution der Bundesregierung um eine mutige Reform oder nur um einen kurzfristigen politischen Impuls? Die Antwort fällt ernüchternd aus.
Die Herausforderungen sind bekannt: eine alternde Gesellschaft, wachsende Ungleichheit im Rentensystem, mangelnde Anreize für Eigenvorsorge. Doch die Renten Revolution der Bundesregierung bietet auf keines dieser Probleme eine überzeugende Antwort. Stattdessen wird auf Umverteilung gesetzt, ohne die Folgen für das System und das Vertrauen der Bürger ehrlich zu benennen.
Wer wirklich etwas verändern will, braucht mehr als große Worte. Eine echte Renten Revolution der Bundesregierung müsste strukturell durchdacht, generationengerecht und leistungsgerecht sein. Solange das nicht der Fall ist, bleibt sie ein politisches Schlagwort – ohne Substanz.