Bündnis Deutschland hat am Wochenende in Weimar bei einer ersten Bundesvorstandsklausur die Startphase nach der Parteigründung im vergangenen November analysiert und neue Eckpunkte zur Positionierung beschlossen.
In der politischen Ausrichtung will Bündnis Deutschland frustrierte Unions- und FDP-Wähler im bürgerlichen Lager binden bzw. halten, damit sie nicht ins Nichtwählerlager wandern oder sich gezwungen sehen, zur AfD zu gehen.
Bündnis Deutschland sei die bessere Perspektive – vor allem, weil Bündnis Deutschland koalitionsfähig ist. Ebenso wolle man Nichtwähler gewinnen, die wegen des Vertrauens- und Glaubwürdigkeitsverlustes etablierter Parteien nicht mehr zur Wahl gehen. “Wenn wir auf Protest setzen, dann mit Vernunft”, erklärt Parteivorsitzender Steffen Große.
Die FDP habe den Begriff „liberal“ als “beliebig” – bis hin zur Wahlempfehlung pro LINKE – dermaßen in Misskredit gebracht, dass Bündnis Deutschland künftig lieber als bürgerlich-freiheitlich-konservative Partei auftreten möchte.
Das Wertefundament und die Kernpositionen von Bündnis Deutschland müssten auch CDU-Wähler ansprechen.
Kernzielgruppe für Bündnis Deutschland bleibt der Mittelstand und die Mittelschicht im Alter von 30-70 Jahren und somit Menschen, die Angst vor dem Wohlstandsverlust haben und auf eine florierende Wirtschaft, sichere Strukturen und auf Meinungsfreiheit sowie Vernunft statt Ideologie setzen.
Die Partei will wieder mehr bürgerliche Politik ermöglichen und die Grünen als Koalitionspartner verzichtbar machen. „Aber, wir reden mit allen“, sagt Große. “Wer sich die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung der letzten Jahre anschaut, muss alles dem Ziel unterordnen, Deutschland zu retten. Dafür braucht es neue Formen der Zusammenarbeit. Letztlich bedeutet es aber auch nicht, mit jedem koalieren zu wollen oder zu können. Dennoch zählen solche Gespräche in einer ordentlichen Demokratie zum Anstand.”
Neben Fehlern, die überall passieren, blieb der Rückblick positiv. Immerhin habe man binnen sieben Monaten fast alle Landesverbände beisammen. In Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern wolle man nun auch zügig die Segel setzen.
Zu den Pluspunkten gehöre auch ein Bekanntheitsgrad von 43% lt. INSA- Erhebung (9.-12. Juni 2023) unter mehr als 2000 Befragten und natürlich die erfolgreiche Fusion mit „BiW“ sowie das hervorragende Landtagswahlergebnis in Bremen von 9,4%. In Bremerhaven sei man mit 22,7% bereits Volkspartei.