Weber: “Deutsche Winzer nicht gegenüber anderen europäischen Ländern benachteiligen”
Die EU plant eine Pflanzenschutzverordnung. Nach dieser dürfen in sogenannten Schutzgebieten keinerlei Pflanzenschutzmittel mehr eingesetzt werden. In Deutschland liegen jedoch mehr als 30% der Weinanbauflächen in diesen Schutzgebieten, insbesondere an der Mosel, am Rhein, an der Ahr oder der Nahe. Diese stünden dann wohl vor dem Aus. Zwar betrifft die Regelung alle EU-Länder wie auch Frankreich, Italien und Spanien, doch ist die Betroffenheit dort durch die geringeren Schutzgebietsausweisungen wesentlich geringer.
Solche Nachteile muss man aus Sicht von Bündnis Deutschland in geeigneter Weise ausgleichen oder es muss kenntlich gemacht werden, welche Importweine unter Einsatz von Pflanzenschutzmitteln entstanden sind, damit sich der Verbraucher transparent informieren und entscheiden kann.
“Grundsätzlich ist die Reduzierung von Pflanzenschutzmitteln und damit der Erhalt der Artenvielfalt bei Kleinlebewesen zu begrüßen”, sagt Ingo Weber, Bundesvorstandsmitglied aus Baden-Württemberg. “Es kann aber nicht sein, dass zum wiederholten Male Vorgaben von der Europäischen Union zu massiv nachteiligen Konsequenzen bis hin zu Betriebsschließungen in der deutschen – hier Weinbau – Wirtschaft führen, wohingegen andere Länder davon kaum betroffen sind.”
Bündnis Deutschland bekennt sich klar zur Europäischen Union und dem europäischen Gedanken. Gleichzeitig fordern wir aber von der deutschen Bundesregierung, zukünftig stärker für deutsche Interessen in der Europäischen Union einzutreten und nicht die Interessen der deutschen Bürger hinter europäische Interessen zu stellen.
Die Situation im deutschen Weinbau ist bereits jetzt sehr angespannt. Bedingt durch den Ukrainekrieg sind die Kosten für Rohstoffe und Produktion wie Verpackungen, Glas und Dünger deutlich gestiegen. Doch im Vergleich zu dem, was die EU aktuell plant, waren diese Faktoren noch nicht existenzbedrohend.